Innovation und Tradition made in Stormarn

17.06.2019

Tobias Koch besuchte PAV in Lütjensee


„PAV ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein Stormarner Traditionsunternehmen sich als Vorreiter des technologischen Wandels immer wieder neu zukunftsfähig macht“, sagte Tobias Koch bei seinem Besuch des in Lütjensee beheimateten Unternehmens. Der CDU-Landtagsabgeordnete war sehr erfreut darüber, ein in seinem Wahlkreis verwurzeltes Unternehmen kennenzulernen, das im kommenden Jahr 95. Geburtstag feiert, in seiner langen Firmengeschichte durch Innovationsbereitschaft stets jung und aufgeschlossen blieb und seine Geschäftsbereiche im digitalen Zeitalter sogar noch erweitert.

PAV, 1925 als Paul Albrechts Verlag gegründet, ist Anbieter von Druckerzeugnissen sowie sogenannten Output-Dienstleistungen wie dem Briefversand im Auftrag von Firmen oder öffentlichen Einrichtungen. PAV produziert außerdem Plastikkarten (seit 1991 z. B. Krankenversichertenkarten) und Chips, die mit Hilfe von Radiofrequenztechnik (RFID — Radio Frequency Identification Device) gesichert Daten zur Identifikation kontaktlos übermitteln, zudem werden IT-Services angeboten. „Wir sind immer mit unseren Kunden und ihren sich verändernden Anforderungen gewachsen“, sagte Ingrid Toebe-Albrecht, Senior-Geschäftsführerin des mittelständischen Familienunternehmens.  

Bei einer Betriebsführung erhielt Tobias Koch Einblicke in die High-Tech-Produktion in der Druckerei, wo Formulare, zum Beispiel für die ärztliche Versorgung (allein 200 Millionen Kassenrezepte jährlich), gedruckt werden — ebenso die Briefpost, die PAV im Auftrag von Unternehmen zu deren Entlastung druckt und versendet. Auch laminierte Plastikkarten und RFID-Chips für eine sichere kontaktlose Datenübertragung werden komplett in Lütjensee gefertigt. Dazu zählen auch Inlays für den elektronischen Reisepass (E-Passport). Zu den Hauptkunden von PAV zählen Akteure im Gesundheitswesen (vor allem Krankenkassen), Versicherungen, Finanzdienstleister und Energieversorger, aber auch öffentliche Einrichtungen.

Aktuelle Innovation ist die mit hohen Vorab-Investitionen verbundene Entwicklung von E-Rezepten, die künftig nicht mehr vom Arzt gedruckt werden sollen, sondern elektronisch übermittelt werden könnten. Bis Mitte kommenden Jahres möchte PAV ein funktionierendes System präsentieren, das die zurzeit zu erarbeitenden regulatorischen Voraussetzungen erfüllt. PAV-Geschäftsführerin Isabel Höftmann-Toebe wünscht sich die Chance, vorher an einem Pilotprojekt teilzunehmen. „Wir möchten uns im Wettbewerb mit anderen Anbietern messen können“, forderte sie und verwies auf das Know-how von PAV und die Gewährleistung hoher Datensicherheit. „Außerdem sind wir ein neutraler Anbieter und kein Player im Gesundheitswesen, es droht also keine Interessenverflechtung“, fügte sie hinzu.

Tobias Kochs Fazit. „Stormarn kann sich darüber freuen, ein solches Unternehmen in Lütjensee zu haben. Ich bin zuversichtlich, dass PAV sich weiter entwickelt und neue Märkte erschließt.“

PAV wurde als Paul Albrechts Verlag 1925 in Stolp in Pommern (heute Słupsk in Polen) gegründet und war zu Beginn Druckerei sowie Verlag. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Firma nach Sandesneben (Kreis Herzogtum Lauenburg) um und zog 1953 weiter nach Lütjensee. Dort sind auf 12.500 Quadratmeter Produktionsfläche 250 Mitarbeiter an zwei Standorten beschäftigt. PAV hat in den vergangenen 25 Jahren 99 Patente angemeldet.